1274 | Im Liber Decimationis der Diözese Konstanz wird “Eggehartz“ erstmals urkundlich genannt als Pfarrei mit Kirche unter dem Patronat der Herren von Werdenstein. Als Stifter der Kirche gilt Heinrich von Werdenstein. Vermutlich war es eine hölzerne Kapelle. Eckarts gehört zum Herzogtum Schwaben. |
1331 | Hiltbrand von Werdenstein, Sohn von Heinrich von Werdenstein, stiftet einen Jahrtag. |
1353 | Nach dem Liber Taxationis der Diözese Konstanz gehören zur Pfarrei “Ekkartz“ 8 “Wohnungen“. |
1469 | Die Kapelle im Werdensteiner Schloss wird zu Ehren der Gottesmutter Maria geweiht. |
1483 | Über dem ehemaligen Fenster in der Ostwand des Chores sind zwei Schilde aufgezeichnet, im rechten ein Meisterzeichen, darunter die Jahreszahl mºccccºlxxx iii [1483]. Die Kirche wird im gotischen Stil errichtet unter Georg d. Ä. von Werdenstein (1425–1475) und seiner Gemahlin Juliana von Freiberg (geb. 1444). (s. Allianzwappen über dem Chorbogen.) |
1505 | Kaiser Maximilian verleiht den Herren von Werdenstein im Dorf “zum Egkarts“ besondere Rechte, u.a. die niedere Gerichtsbarkeit sowie die Erlaubnis, eine Taverne, eine Schmiede und eine Backstube zu errichten. |
1525 | Bauernkrieg. Am 14. Februar ziehen auf dem Rückweg vom Sonthofener Tag an die 200 Bauern zum Schloss in Werdenstein. Es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen wegen der Abgaben und Frondienste. Georg d. J. von Werdenstein (1472 – 1539) flieht mit seiner Familie nach Kempten. Das Schloss wird geplündert. Georg d. J. von Werdenstein schreibt die Werdensteiner Chronik. |
1545 | Errichtung einer Sakristei. Der Schlussstein über dem Eingang trägt das Allianzwappen von Heinrich von Werdenstein (1508 – 1562) und seiner Gemahlin Barbara von Hausen, seitlich die Jahreszahl 1545. |
1662 | Die größte, den Kirchenpatronen St. Peter und Paul gewidmete Glocke wird in Memmingen gegossen. Das Wappen zeigt die Stifter: Georg Heinrich von Werdenstein und seine Gemahlin Lucia von Stotzingen. |
Ende 17. Jahrhundert bis Anfang 18. Jahrhundert | Barockisierung der Kirche: Ausrundung der Spitzbogenfenster und Einbau der Fenster in der Nordwand; Einzug einer geputzten Holzdecke mit Kehlrahmen und Stuckgarnierung; Aufbau marmorierter Altäre aus Holz; Neugestaltung des Kirchturms mit achteckigem Oberbau und einer Zwiebelhaube. |
1720 | Vereinödung. Entstehung der Bauernhöfe am Oberdorfer Weg. |
1740 | Einsetzung einer Rosenkranzbruderschaft |
1785 | Christoph Anton von Werdenstein verkauft die Herrschaft Werdenstein mit der Kirche in Eckarts an Graf Franz Fidel von Königsegg–Rothenfels. Die Herrschaft umfasst u.a. 9 Höfe in Eckarts, die Werdensteiner Mühle, 3 Höfe in Dietzen, 2 in Lachen, 5 in Thanners und 5 in Zellers, 40 Leibeigene und 50 Grunduntertanen. |
1805 | Durch den Friedensvertrag von Brünn kommt das östliche Schwaben zu Bayern. Eckarts wird bayerisch. |
1807 | Ein Konkordat zwischen dem Königreich Bayern und dem Heiligen Stuhl ordnet die in Bayern gelegenen Pfarreien des Bistums Konstanz, u.a. Eckarts, dem Bistum Augsburg zu. |
1867 bis 1888 | Neugotische und klassizistische Gestaltung der Kirche: Holzgotik: Hochaltar, Beichtstuhl, Kniebank und Kommunionbank. Austausch der barocken Bilder und Heiligenfiguren an den Seitenaltären; Joseph Stehle gestaltet das Deckengemälde; Einbau der Orgel. |
1909 | Errichtung der zweigeschossigen Sakristei unter Verwendung der Sandsteinfassung des Sakristeieingangs von 1545. Verlegung der Epitaphe für Georg d. J. (gest. 1539) und Pfarrer Jörg Knoller (gest. 1488) von vor dem rechten Seitenaltar an die Schrägwände des Chores. Verschließung der Gruft mit dem umgedrehten, stark abgenutzten Epitaph für Georg d. Ä. von Werdenstein (gest. 1475). |
1912 | Innenrenovierung durch Julius Fischer, Füssen: Hinter den Seitenaltären werden stark beschädigte Fresken des 15. Jahrhunderts entdeckt (gemalte gotische Schreinaltäre). |
1923 | Dietzen kommt von der Pfarrei Niedersonthofen zur Eckartser Pfarrei. |
ab 1923 | Elektrifizierung von Eckarts. Ein Kronleuchter mit elektrischen Kerzen wird installiert. |
1938 | Innenrenovierung durch Gebr. Haugg, Ottobeuren. Entfernung der farbigen Glasfenster; Freilegung der Wappen und der Rankenbemalung im Chor; Anton Hörmann, Babenhausen, errichtet den Hochaltar. |
1974 | Infolge der Gebietsreform kommt die Pfarrei Eckarts zum neu errichteten Dekanat Sonthofen. |
1981 | Bei der Innenrenovierung werden eine elektrische Bankbeheizung und eine Lautsprecheranlage installiert. |
1988 | Thanners und Zellers werden auf Antrag von Martinszell nach Eckarts umgepfarrt. |
1989 | Zum Pfarrverband Immenstadt gehören die Pfarreien Akams, Bühl, Diepolz, Eckarts, Immenstadt, Knottenried, Missen, Rauhenzell und Stein. |
1998 | Gründung der Pfarreiengemeinschaft Stein mit den Pfarreien Akams, Diepolz, Eckarts, Knottenried, Missen und Stein. Das Pfarramt Stein zieht zum 1. September 2012 nach Missen um. |
2003/2004 | Innenrenovierung nach historischer Farbvorlage. |
2012 | Außenrenovierung mit Erneuerung der Schindeleindeckung auf der Zwiebelhaube. |